Weihnachtsberg Niederwürschnitz

Weihnachtsberg Niederwürschnitz
Foto: Daniel Speer
Weihnachtsberg Niederwürschnitz
Foto: Daniel Speer

Weihnachtsberg Niederwürschnitz

In Niederwürschnitz kommen sie nicht aus dem Morgenland, sondern wie Bergleute aus einer dunklen Öffnung am linken Rand des Weihnachtsbergs: die drei Weisen, auf Kamelen reitend und jeweils mit einem Führer vorweg. Montiert auf einem Laufband, bewegt sich die vornehme Reisegruppe in Richtung Bethlehem. Es ist eine der ersten Szenen auf dem orientalisch-mechanischen Weihnachtsberg und eine Einladung an den Betrachter, sich ihnen anzuschließen und ins Weihnachtsgeschehen einzutauchen.

 

Gleich hinter dem Stall, über dem der Stern leuchtet, verschwindet die Karawane wieder im Berg. Der Weg bis zur Krippe ist noch weit. Bevor die Männer dem neugeborenen Gottessohn die Ehre erweisen können, müssen sie noch an Herodes vorbei. So beschreibt es der Evangelist Matthäus in der Bibel und so haben es die Niederwürschnitzer Schnitzer dargestellt.

 

Die enge Orientierung an der biblischen Überlieferung ist ihnen wichtig. Zur Umsetzung des Weihnachtsberges gründen die fünf Initiatoren im März 1892 einen eigenen Verein. Mit ihren Mitteln wollen sie das Leben von Jesus Christus darstellen – von der Geburt über die Kreuzigung bis zur Auferweckung von den Toten. Von den ursprünglich 58 Bildern sind heute noch 48 erhalten. Fast die Hälfte der dargestellten Szenen zeigt das Wirken von Jesus. Wie er mit Menschen im Gespräch ist. Mal mit einzelnen wie Nikodemus oder der Samariterin und mal mit tausenden wie bei der Bergpredigt. Dargestellt sind auch einige Wunder: Wie Jesus auf einer Hochzeit Wasser in Wein verwandelt, einen Gelähmten heilt oder seine Freunde aus Seenot rettet, indem er einen Sturm stillt. Bei der Gestaltung von Landschaft und Gebäuden nehmen die Schnitzer die Bilderbibel von Julius Schnorr von Carolsfeld als Vorlage.

 

Der Weihnachtsberg umfasst nach seiner Fertigstellung stolze 43 m² und 395 selbstgeschnitzte Figuren. 290 davon werden mechanisch in Bewegung versetzt. In Ausstellungen in ganz Sachsen erhält der Berg viel Anerkennung. Trotzdem gerät er in der Nachkriegszeit in Vergessenheit. Die überalterten Vereinsmitglieder schaffen die viele Arbeit nicht mehr. Eine letzte Ausstellung findet 1948 in kleiner Form statt, danach schlummert alles in Kisten und Kartons.

 

Erst 1992 kommt wieder Leben in den Berg. Niederwürschnitzer Heimatfreunde nehmen sich der Bruchstücke an, restaurieren und ersetzen, immer mit Blick auf das Original. In mühevoller Kleinarbeit gelingt es, den Berg auf einer Fläche von jetzt 26 m² wiederaufzubauen. Der Berg umfasst heute 386 Figuren und 54 Gebäude. 

Der Weihnachtsberg hat einen festen Platz im Vereinshaus von Niederwürschnitz und kann zusammen mit einer Weihnachtsausstellung an Adventswochenenden und in der Nachweihnachtszeit besichtigt werden. Die genauen Öffnungszeiten sind der Website des Vereins zu entnehmen. Für Gruppen sind außerdem - nach Absprache - ganzjährig Sonderführungen möglich.

 

Weihnachtsberg- und Schnitzverein Niederwürschnitz e.V.

Am Vereinshaus 16

09399 Niederwürschnitz

 

www.weihnachtsberg.de

E-Mail: info@weihnachtsberg.de

Tel.: 037296/6109 (Peter Franke, Vorsitzender)


Weihnachtsberg Brünlos

Foto: Daniel Speer
Foto: Daniel Speer

Weihnachtsberg Brünlos

Kaum hörbar schnurren die sieben Uhrwerke. Für den Betrachter unsichtbar, erwecken sie für etwa 20 Minuten die zahlreichen handgeschnitzten Figuren des orientalisch gestalteten Brünloser Weihnachtsberges zum Leben. Der Berg ist einer der letzten rein mechanischen Weihnachtsberge in Privatbesitz. Er stellt die Weihnachtsgeschichte von der Ankündigung der Geburt des Jesus-Kindes bis zum Kindermord in Bethlehem dar und folgt dabei der biblischen Überlieferung.

 

Im Jahr 1907 begann Friedrich Nötzel mit erst 13 Jahren die Arbeit an seinem Weihnachtsberg. Der über dem Weihnachtsberg angebrachte Vers aus dem Johannesevangelium „Also hat Gott die Welt geliebt!“ beschreibt die Motivation des Erbauers recht gut: Menschen auch heute noch die Botschaft von Jesus Christus zu erzählen. Der Glaube und die Liebe zu Jesus haben Friedrich Nötzel durch zwei Weltkriege getragen und nach 53 Jahren Bauzeit 1960 zur Fertigstellung des Weihnachtsberges geführt. Mittlerweile begleitet Christian Kobel, Enkelsohn von Friedrich Nötzel, die Aufführungen und erzählt den Besuchern – ganz im Sinne seines Großvaters – die Geschichte von der Geburt des Gottessohnes.

 

Der Weihnachtsberg hat einen eigenen Raum im Haus von Familie Kobel und kann nach Vereinbarung ganzjährig besucht werden. Feste Besuchszeiten gibt es in der Weihnachts- und Adventszeit. 

 

Familie Christian Kobel

Windmühlenweg 7

08297 Zwönitz OT Brünlos

 

Tel.: 037296/15838 


Weihnachtsberg Crottendorf - Fam. Günther

Weihnachtsberg Crottendorf

Weihnachtsberg Crottendorf - Familie Günther

Der Weihnachtsberg erzählt durch etwa 80 bewegliche Figuren, Musik und Text in 15 Minuten die Geschichte der Geburt Jesu Christi. Die orientalische Darstellung der biblischen Weihnachtsgeschichte wird ergänzt durch erzgebirgische Motive, die Bergbau- und Alltagsszenen zeigen.

 

Mit der Arbeit am Weihnachtsberg begann der Neudorfer Landwirt Otto Hackebeil um das Jahr 1910. Der Weihnachtsberg befindet sich noch immer im Besitz der Familie des Erbauers. Die seit 1970/71 elektrische Mechanik ist inzwischen computergesteuert.

 

Der ca. 4,5 qm große und drei Ebenen umfassende Weihnachtsberg wird – nach alter Tradition – jedes Jahr eigens für die Advents- und Weihnachtszeit aufgebaut. Besichtigungen sind möglich in der Zeit vom 1. Advent bis Lichtmess (2. Februar) jeweils samstags und sonntags, vom 25.12. bis 06.01. täglich sowie nach telefonischer Absprache. Gruppen ab 10 Personen sollten sich vorher anmelden.

 

Tobias Günther

Scheibenberger Straße 23

09474 Crottendorf / Erzgebirge

 

www.weihnachtsberg-crottendorf.de

E-Mail: info@weihnachtsberg-crottendorf.de

Tel.: 037344/8980 oder 037344/13882


Weihnachtsberg Crottendorf - Fam. Schwind

Weihnachtsberg Crottendorf
Foto: Daniel Speer
Weihnachtsberg Crottendorf
Foto: Daniel Speer

Weihnachtsberg Crottendorf - Familie Schwind

Mit Bergen kennt sich Siegbert Schwind aus. Der 1936 geborene Crottendorfer hat noch echte Bergmannserfahrung, arbeitet als junger Mann einige Jahre unter Tage. Im Laufe seines Lebens erforscht er ehrenamtlich Schächte, kartiert Stollen und trägt Mineralien aus aller Welt zusammen. Noch heute ist der rüstige Rentner ein gefragter Experte, wenn es um das Innere der Berge im oberen Erzgebirge geht.

 

Mit der Restauration des Weihnachtsberges seines Großvaters widmet sich Siegbert Schwind in den Jahren 2007 und 2008 einem ganz besonderen Berg. „Es ist ein biblischer Weihnachtsberg“, hebt Schwind hervor. In 20 Szenen werden verschiedene Stationen aus dem Leben Jesu Christi erzählt – von der Verkündigung an Maria, über das Leben Jesu bis hin zur Kreuzigung und Auferstehung. Der Berg ist orientalisch gestaltet und mit 173 Figuren bestückt, die meisten davon beweglich.

 

Der Weihnachtsberg ist das Werk von Karl Schwind. Fast 20 Jahre hat der Crottendorfer Maurer, Zimmermann und Bergmann daran gearbeitet. 1891 war alles fertig. „Mein Großvater hat alle Figuren eigenhändig geschnitzt und auch die Mechanik selbst gebaut“, sagt Siegbert Schwind nicht ohne Stolz.

 

Er kennt den Großvater nur aus Erzählungen. So ähnlich ist es auch mit dem Berg. Zuletzt wurde er in den 1940er Jahren von seinem Vater aufgebaut. „Als Kind habe ich noch mit den Figuren gespielt“, berichtet Siegbert Schwind. Danach haben die in Kisten verpackten Segmente den Dachboden nicht wieder verlassen. Bei der Rekonstruktion orientiert er sich an diesen frühen Erinnerungen und an alten Fotos.

 

Viele Gebäude waren beschädigt und die primitive Antriebstechnik musste komplett erneuert werden. Die Nockenwelle wird jetzt durch einen Elektromotor bewegt. „Auf allen vieren ist er unter dem Berg herumgekrochen“, erinnert sich Ehefrau Lianne. Dass er beruflich auch als Maler und Restaurator gearbeitet hat, hilft Siegbert Schwind bei seinem Vorhaben. „Aus Platzmangel sind zwar die Laufbänder weggefallen, aber sonst ist alles originalgetreu“, sagt der Restaurator.

 

Wenn er über den Berg spricht, spürt man Siegbert Schwind den Respekt vor dem Werk seines Großvaters ab. Die detailreichen, ca. 8 cm großen Figuren beeindrucken durch ihre natürliche Körperhaltung. „Alle Proportionen stimmen und die Gesichter sind sehr ausdrucksstark.“ Eine hervorragend abgestimmte Mechanik unterstützt die Aussagekraft zusätzlich. Die Bewegungen machen die biblische Geschichte lebendig. Auch die Farben wirken nach über 130 Jahren noch frisch. Dabei sind die Personen durch eine szenenübergreifende einheitliche Farbgebung leicht wiederzuerkennen. Bei der Szenengestaltung hat sich Karl Schwind sehr genau an die biblische Überlieferung gehalten. „Die alte Familienbibel habe ich noch immer griffbereit“, sagt der Enkelsohn.

 

Der Weihnachtsberg ist auch ein Familienprojekt. Siegbert Schwind ist froh, dass er seine Kenntnisse noch zu Lebzeiten an den Sohn weitergeben konnte. Im Wohnhaus der Familie hat der Berg einen festen Platz. „Früher war hier der Stall“, erzählt Schwind und man muss dabei ganz automatisch an die Geburt Jesu in Bethlehem denken.

 

Nach Voranmeldung kann der Berg ganzjährig besucht werden.

 

Familie Siegbert Schwind

Pfarrteichweg 109

09474 Crottendorf

Tel.: 037344/8892


Weihnachtsberg Thum

Weihnachtsberg Thum

Weihnachtsberg Thum

Der alte orientalische Weihnachtsberg von Thum besteht heute nur noch aus Einzelteilen. Da zu DDR-Zeiten die Darstellung der biblischen Weihnachtsgeschichte nicht erwünscht war, konnten nur wenige Teile des ursprünglich 23 m² großen Berges gerettet werden. Restauriert wurde u.a. die Wasserstelle, die voll funktionsfähig ist. Vom originalen Weihnachtsberg existiert noch eine Schwarz-Weiß-Aufnahme.

 

Die Dauerausstellung des Schnitz- und Klöppelvereins Thum e.V. umfasst zudem zwei weitere Berge, die Szenen aus dem Bergbau und dem Alltagsleben im Erzgebirge darstellen. Darunter ist auch ein ausschließlich aus Lindenholz gefertigter Berg, der über eine zentrale Antriebswelle bewegt wird und beleuchtet ist.

 

Besichtigungen sind nahezu jeden Donnerstag von 16.45 bis 18.30 Uhr und zudem nach Absprache möglich.

 

Schnitz- und Klöppelverein Thum e.V.

Volkshaus

Neumarkt 4

09419 Thum

 

E-Mail: schnitz@verein-thum.de

Tel.: 0170/2411776 (Jens Lasch, Vorsitzender)


Weihnachtsberg Hartmannsdorf

Weihnachtsberg Giegengrün
Foto: Daniel Speer

Weihnachtsberg Hartmannsdorf – Familie Bauer

Nur der Himmel ist erleuchtet. Langsam schwebt von oben der Engel herab und verkündigt den Hirten die Geburt Jesu. Eine Kinderstimme singt „Vom Himmel hoch, da komm' ich her“. Der Engelchor folgt. Für einen Moment ist alles still. Dann gehen zahlreiche kleine Lämpchen an und der ganze Weihnachtsberg setzt sich in Bewegung: Die Hirten mit ihren Schafen, die Weisen, aber auch die Tiere des Waldes, die Kurrende und die Bergmänner, die durch die nachgebaute Hartmannsdorfer Kirche ziehen. Alles dreht sich um die Krippe und die Geschichte von Gottes Sohn. Genau das möchte Johannes Bauer mit seinem Weihnachtsberg ausdrücken.

 

Seit 2007 tüftelt der pensionierte Landwirt an seinem Berg. Alles ist Handarbeit. Bei den herabschwebenden Engeln hat ein Freund geholfen. Jedes Jahr zum ersten Advent wird der Berg aufgebaut. Das Moos kommt immer frisch aus dem Wald und gibt dem Weihnachtsberg eine besonders natürliche Note.

 

Als Besucher bekommt man nicht nur den über 2 m² großen Weihnachtsberg und das separate Bergwerk vorgeführt. Johannes Bauer und seine Frau Beate sind auch daran interessiert, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Ein Besuch in Hartmannsdorf ist mit einer Einladung verbunden, zur Ruhe zu kommen und sich auf den Ursprung des Weihnachtsfestes zu besinnen. Gäste werden gebeten, sich vorher telefonisch anzumelden.

   

Johannes Bauer

Giegengrüner Str. 3

08107 Hartmannsdorf

 

 

Tel.: 037602/65352 


Stützengrün

Foto: Reinhold K. Müller
Foto: Reinhold K. Müller
Foto: Reinhold K. Müller
Foto: Reinhold K. Müller

Stützengrün - Holzbildhauermeister Reinhold K. Müller

Schon in seiner frühen Jugendzeit hat sich Reinhold K. Müller für erzgebirgische Weihnachtsberge interessiert. Aber nie hatte er - trotz der zahlreichen Krippenfiguren, die er seit 1967 in den ca. 50 Jahren seiner beruflichen Arbeit für seine Kunden angefertigt hat - die Zeit dafür gefunden, einen immer gewünschten Berg für sich selbst zu schaffen.

 

Diesen Wunsch hat er sich nun erfüllt und lädt gerne dazu ein, ihn und seine zwei Weihnachtsberge in der Weihnachts-Werkstatt zu besuchen. Sie ist an den üblichen Arbeitstagen, also ganzjährig immer von Montag bis Sonnabend offen. Am Sonntag ruht die Geschäftstätigkeit. Die beste Einstimmung auf das Weihnachtsfest ist natürlich die Adventszeit. Und hier empfindet vielleicht auch der Besucher etwas von der Freude, die Reinhold K. Müller täglich beim Beschäftigen mit der Weihnachtsgeschichte und beim Betrachten seines Weihnachtsberges mit der Geburt Jesu Christi hat.

 

Jede der beiden angefertigten Darstellungen kann mit ca. 60 Figuren aufwarten. Wobei die orientalische Krippe mit einer Figurengröße von 11/12 cm doch wesentlich größer ausgefallen ist als die erzgebirgisch-bergmännische Geburt Christi in einer Bergschmiede, mit einer Figurengröße von 5,5 cm.

 

Auf seinen beiden weihnachtlichen Krippenbergen hat Reinhold K. Müller die Figuren und alles andere Sichtbare verständlicherweise selbst und individuell in reiner Handarbeit gefertigt. Als Holzbildhauermeister mit über 50 Berufsjahren Erfahrung versteht sich das von selbst. Auch die Aufbauten sind alle aus seiner Hand, die Ideen dazu sowieso.

 

Beide Weihnachtsberge sind vom 1. Advent bis zu Lichtmess am 2. Februar zu sehen (tägliche Mittagspause von 12 bis 14 Uhr). Wer Reinhold K. Müller besuchen möchte, den bittet er, ihn vorher anzurufen und einen Termin zu vereinbaren (sollte der Anrufbeantworter das Gespräch entgegennehmen, dann bitte vor dem Besuch auf einen Rückruf warten). E-Mails werden ebenfalls zeitnah beantwortet. Aus mehr als 6 Personen sollte eine Gruppe nicht bestehen. Und wenn doch, muss sie geteilt werden.

 

Holzbildhauermeister Reinhold K. Müller

Siedlungsstraße 27

08328 Stützengrün

Tel. 037462 3772

info@krippenschnitzerei.de

 

Einen kleinen Einblick in seine Werkstatt bieten die Internetseiten www.krippenschnitzerei.de und www.weihnachtsmannwerkstatt.de.


Schnitz- und Bergverein Lößnitz e.V.

Weihnachtsberg Lößnitz
Foto: Mario Rudolph

Schnitz- und Bergverein Lößnitz e.V.

Der Schnitz- und Bergverein Lößnitz e.V. geht auf den bereits 1879 gegründeten "Lößnitzer Bergverein" zurück und ist damit der älteste Verein seiner Art. Der ursprüngliche Bergverein sollte neben der Errichtung und Ausstellung des Gemeinschaftsberges auch die Aufstellung von Weihnachtsbergen in den Privatwohnungen der Mitglieder fördern. 

 

Der Weihnachtsberg des Vereins zeigt neben der biblischen Weihnachtsgeschichte viele weitere Szenen aus dem Leben Jesu. Er blickt auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück: 1915 fiel er im ”Schubertschen Gasthof”, dem damaligen Vereinslokal, einem Brand zum Opfer. Doch die Lößnitzer Schnitzer ließen sich nicht entmutigen und errichteten einen neuen Berg, der erstmals 1918 ausgestellt wurde und eine Fläche von ca. 100 Quadratmetern aufzuweisen hatte. Im Jahr 1965 wurden bei einem Brand in der Schulturnhalle erneut große Teile des dort gelagerten Vereinsmaterials zerstört oder stark beschädigt. Da die Figuren des Weihnachtsberges im Schnitzerheim gelagert wurden, konnte beim späteren Wiederaufbau des orientalischen Berges großteils auf alte Figuren zurückgegriffen werden. 

 

Außerdem verfügt der Verein über einen großen Heimatberg

Die Bergausstellung ist zu den Lößnitzer Stadtfesten (Salzmarkt im Juni sowie Weihnachtsmarkt am dritten Adventswochenende) geöffnet. Sonderführungen sind mit vorheriger Terminabsprache auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich.

 

Die Ausstellungsräume befinden sich im Fabrikhaus (ehemalige Dampfbrauerei Schwartz). An der Bundesstraße B169 ist ein großer Parkplatz für PKW und Busse vorhanden.

 

Am Niedergraben 11

08294 Lößnitz

 

www.schnitzverein.de

E-Mail: info@schnitzverein.de


Oberwiesenthaler Weihnachtskrippe

Oberwiesenthaler Weihnachtskrippe

„Die Figuren leben!“ Diesen Eindruck wollte Carl Hertelt den Besuchern vermitteln. Von 1894 bis 1896 hat er an seiner Krippe gearbeitet. Alle 75 Figuren hat er selbst geschnitzt. Sie sind heute noch in ihrer Originalbemalung erhalten. Jede Figur ist anders, einzigartig – und gerade dadurch Teil dieser großen Geschichte Gottes mit den Menschen.

 

Seine Krippe sollte ein einheitliches Ganzes bilden. Alles, was nicht zum Kern der biblischen Weihnachtsgeschichte gehört, hat Carl Hertelt weggelassen. So findet sich auf der 17 m² großen Krippe der Stall mit der Heiligen Familie und den anbetenden Hirten, die Verkündigung der Christgeburt durch die Engel an die verängstigten Hirten, die von Jerusalem herannahenden Weisen sowie zahlreiche weitere Menschen aus Bethlehem, die sich von der Geburt des Gottessohns überzeugen wollen: alte und junge, gesunde und kranke Menschen. Auch Bettler und Behinderte sind dabei. Sie stellten sich gerade dort auf, wo sie Gaben erhofften: am Weg zu Christus.

 

Um den Betrachter nicht vom wesentlichen Geschehen abzulenken, verzichtete Carl Hertelt auf Nebenschauplätze wie den Palast von König Herodes, heimatliche Szenen aus dem Bergbau oder Alltagsleben im Erzgebirge und auch auf jegliche Mechanisierung.

 

Die Krippe ist dennoch lebendig und verkündigt die Weihnachtsbotschaft. Carl Hertelt hat sich bei der Gestaltung der Landschaft und der Häuser von Ortskundigen beraten lassen. Alles sollte realistisch sein. Das 5 mal 2 Meter große Hintergrundgemälde, das die Landschaft um Bethlehem zeigt, hat Hertelt, von Beruf Malermeister, natürlich selbst gemalt. Nur die 150 Schafe hat er schnitzen lassen. Lebendig wirkt die orientalische Krippe auch durch die vielen frischen Naturmaterialien, die zum Aufbau verwendet werden.

 

Die Krippe ist vom 1. Advent bis Ende Februar in der Martin-Luther-Kirche zu Oberwiesenthal zu sehen.

 

Martin-Luther-Kirche Oberwiesenthal

Bahnhofstraße 2

09484 Kurort Oberwiesenthal

 

Ev.-Luth. Kirchgemeinde am Fichtelberg

www.kirche-oberwiesenthal.de

E-Mail kg.oberwiesenthal@evlks.de

Telefon: 037348/8546


Jakobikirche Chemnitz

18. Krippenausstellung in St. Jakobi (2017). Foto: Simon Speer
18. Krippenausstellung in St. Jakobi (2017). Foto: Simon Speer

Krippenausstellung in der Jakobikirche Chemnitz

In der Advents- und Weihnachtszeit ist die Jakobikirche geöffnet und lädt traditionell zum Besuch einer Krippenausstellung ein. Die diesjährige Advents- und Weihnachtsausstellung wird am 28.11.2024 um 18:00 Uhr in der Vesper mit Musik eröffnet und ist bis zum 06.01.2025 zu sehen. Der Eintritt ist frei.

 

Jakobikirche Chemnitz

09111 Chemnitz

 

www.jakobikreuz.de


Bergmännische Krippe Annaberg

Foto: Rolf Rehm
Foto: Rolf Rehm

Bergmännische Krippe Annaberg-Buchholz

Ein besserer Ort als die Bergkirche St. Marien in der Bergstadt Annaberg hätte sich für diese Krippe nicht finden lassen. 35 aus Holz geschnitzte und bemalte Figuren gehören zur „Bergmännischen Krippe“. Dargestellt sind Bergleute und Bürger der Stadt. Die 1,20 Meter großen Figuren sind in der Kirche so verteilt, dass sich unter ihnen ein Gespräch über die Geburt des Gottessohns entwickelt. Die Krippe verlegt die biblische Weihnachtsgeschichte in die erzgebirgische Bergbaulandschaft des 19. Jahrhunderts und zeigt dabei die enge Verbindung von Bergbau- und Stadtgeschichte sowie christlichem Glauben.

So sind es nicht die Weisen aus dem Morgenland, die dem Christuskind ihre Geschenke bringen. Die Gaben werden stattdessen von drei Bergbeamten aus den damals führenden erzgebirgischen Bergbauvereinen überreicht. Bauer und Bäcker, Wirt und Marktfrau, Ratsherr und Waldmann, Hausierer und Gelehrter, Pfarrer und Bettlerin – sie alle bewegt die frohe Botschaft von Weihnachten. Auch zwei Kinder, die ihr liebstes Spielzeug zum Christuskind bringen, gehören zur Krippe. Jesus ist für alle geboren – das will die Krippe deutlich machen.

 

15 Jahre haben die renommierten Holzbildhauer Friedhelm Schelter, Jesko Lange, Ronny Tschirske und Robby Schubert sowie der Kunstmaler Günther Kreher seit Projektbeginn im Jahr 2000 an der Krippe gearbeitet. Neben der Stadt Annaberg und der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Annaberg-Buchholz haben zahlreiche Sponsoren zur Umsetzung des einzigartigen Vorhabens beigetragen.

 

Und die Krippe wächst weiter: Neue Figuren werden in öffentlichen Einrichtungen von Annaberg-Buchholz den Weg zur Krippe weisen. Den Anfang macht der Arzt, der in der Touristen-Information an Weihnachten erinnert.

 

Die „Bergmännische Krippe“ in der Bergkirche St. Marien kann täglich von 11.00 bis 17.00 Uhr besichtigt werden. Abweichende Öffnungszeiten können der Website entnommen werden.

 

Bergkirche St. Marien

Münzgasse 5

09456 Annaberg-Buchholz

 

Ev.-Luth. Kirchgemeinde Annaberg-Buchholz

www.annenkirche.de

E-Mail: info@annenkirche.de

Telefon: 03733/4269922

 


Manufaktur der Träume

Foto: Chris Gonz
Foto: Chris Gonz

Krippenberg in der »Manufaktur der Träume«

Auf 8 Etagen zeigt der Krippenberg die biblische Weihnachtsgeschichte. Der Berg ist mit ca. 90 buntbemalten Figuren, 50 Schafen, 18 Häusern sowie zahlreichen Bäumen reich bestückt. Der Zustand ist gut. Die Mechanik mit ihren 4 Laufbändern funktioniert einwandfrei. Bis ins Detail bewegt sich der Krippenberg und wird so zu einem lebendigen Geschehen.

 

Weihnachten erleben und verstehen – genau das macht der Krippenberg möglich. Der Berg wurde 1912 bis 1916 von Oskar Richter aus Thum erbaut. Heute steht der Berg zusammen mit vielen weiteren Exponaten erzgebirgischer Volkskunst in der Manufaktur der Träume in Annaberg-Buchholz.

 

Das Öffnungszeiten und Eintrittspreise sind auf der Website des Museums zu finden.

 

Städtische Museen Annaberg-Buchholz

Manufaktur der Träume

Buchholzer Straße 2

09456 Annaberg-Buchholz

 

www.manufaktur-der-traeume.de

E-Mail: manufaktur@annaberg-buchholz.de

Telefon: 03733/19433 


Depot Pohl-Ströher

Depot Pohl-Ströher Gelenau

Das Depot Pohl-Ströher in Gelenau beherbergt eine umfangreiche und beeindruckende Sammlung erzgebirgischer Volkskunst. Zu den zahlreichen Exponaten gehören auch mehrere Weihnachtsberge.


Heimat- und Weihnachtsberg Arnold
»Arnold-Berg« im Depot Pohl-Ströher. Foto: Daniel Speer

Heimat- und Weihnachtsberg Arnold

Alles klackert, alles surrt. Die duzenden kleinen Holzfiguren gehen vor und zurück, drehen sich oder heben ihre Arme. Angetrieben von einem Elektromotor, bewegt sich der ganze Heimat- und Weihnachtsberg. Dargestellt sind Szenen aus dem Alltagsleben im Erzgebirge, vor allem aus dem Bergbau. Neben Karl Stülpner, dem Robin Hood des Erzgebirges, haben es kurioserweise auch noch ein paar bayerische Trachtenträger auf den heimatlichen Teil des Berges geschafft. Der zweite Teil des insgesamt über 6 Meter langen Berges ist der Weihnachtsgeschichte gewidmet. In verschiedenen Szenen wird das Geschehen der Geburt Jesu gezeigt: Die Ankündigung der Schwangerschaft Marias durch den Engel, die Verkündigung der Geburt an die Hirten auf dem Feld, die heranziehenden Weisen aus dem Morgenland und natürlich der Stall mit Maria, Josef und dem Kind. Auch König Herodes ist zu sehen. Stolz thront er über den Dingen, dominiert mit seinem Palast die ganze Weihnachtsgeschichte. Auf den ersten Blick jedenfalls.

1950 begann Walter Arnold in Oberpfannenstiel bei Aue mit den Arbeiten an seinem Berg. Als er nach sechs Jahren mühevoller Kleinarbeit fertig war, war das Interesse der Bevölkerung groß. Arnold wurde in der Weihnachtszeit extra von seinem Betrieb freigestellt, um den Berg öffentlich ausstellen zu können. Kultur sollte in der jungen DDR gefördert werden und die Darstellung des harten Broterwerbs im Erzgebirge passte gut zum Selbstverständnis des Arbeiter- und Bauernstaates. Aber schon bald störte man sich an der christlichen Weihnachtsgeschichte. Die staatliche Auflage, seinen Berg offiziell „Märchenberg“ zu nennen, akzeptierte Arnold noch zähneknirschend. Die Leute sehen ja schließlich, um was es geht, dachte sich der praktisch veranlagte Karosserieklempner. Es dauerte nicht lange, da untersagte die zuständige Stelle die öffentliche Ausstellung des biblischen Teils vollständig. Walter Arnold sollte nur noch den heimatlichen Teil zeigen und für die Szenen der Weihnachtsgeschichte den Bau der Stalinallee in Berlin abbilden. Das war ihm zu viel. Trotzig verpackte Arnold alles in Kisten. Bis zum Ende der DDR wurde der Berg nicht wieder aufgebaut.

Links neben dem Palast von Herodes gibt es eine Szene, die nicht in die Weihnachtsgeschichte gehört: Es öffnet sich eine kleine Tür. Die beiden wachhabenden römischen Soldaten können die herauseilende Person nicht aufhalten – der auferstandene Christus zieht an ihnen vorbei, den Betrachtern des Weihnachtsberges entgegen. Im selben Jahr, als Walter Arnold mit den Arbeiten am Berg begann, sagte Gustav Heinemann, später Bundespräsident der BRD: „Die Herren dieser Welt gehen, unser Herr kommt!“ Treffender lässt sich die Geschichte von Walter Arnold und seinem Weihnachtsberg wohl kaum zusammenfassen.


Brendel-Berg
»Brendel-Berg« im Depot Pohl-Ströher. Foto: Daniel Speer

Brendel-Berg

Die graue Farbe der Gebäude verrät schon etwas über die Entstehung des Berges. Als Konrad Reschke 1918 mit dem Bau seines Weihnachtsberges beginnt, ist der 1. Weltkrieg gerade vorüber. Europa liegt in Trümmern und den Menschen mangelt es an fast allem. Da kommt Reschke die Farbe aus Restbeständen der Armee wie gerufen. Mit seinem Berg, der das gesamte Leben Jesu umfasst, trägt er ein Stück Hoffnung in eine kaputte Welt.

In 12 Szenen erzählt der Berg die Geschichte von Jesus Christus von der Geburt in der Krippe über die Taufe im Jordan, das erste öffentliche Wunder bei einer Hochzeitsfeier, die Begegnung mit den damals verpönten Frauen aus Samarien bis hin zur Grablegung.

Die Häuser sind nach Laubsägevorlagen der Pfälzer Firma Brendel gefertigt. Durch die Serienfertigung waren die Fantasiegebäude im gesamten Erzgebirge verbreitet. Die Firma stattete die Hobbybastler der damaligen Zeit auch mit Holz, Werkzeugen, Miniaturbäumen und Massefiguren aus.


Orientalischer Krippenberg »Schuffenhauer«
Hirten und Könige auf dem Weg zur Krippe. Szene aus dem Orientalischen Krippenberg »Schuffenhauer« im Depot Pohl-Ströher. Foto: Daniel Speer

Orientalischer Krippenberg Schuffenhauer

Die lehmfarbenen, würfelförmigen Häuschen mit ihren flachen Dächern schmiegen sich zu einem orientalischen Dorf zusammen: Bethlehem. Doch das Zentrum des Krippenberges ist außerhalb des hügeligen Ortes in einem unscheinbaren Gebäude. Der Augenblick der Geburt Christi prägt die gesamte Szenerie. Maria und Josef, der Engel, die Hirten, die mit ihrer Karawane heranziehenden Weisen, selbst die Tiere im Stall sind auf Jesus ausgerichtet.

Rund 60 Figuren und 130 Schafe bevölkern den Krippenberg. Eine der zahlreichen Schafherden ruht. Weihnachten bringt Menschen in Bewegung, aber auch zur Ruhe. Vom Augenblick der Geburt des Gottessohns sind alle gleichermaßen erfasst.

Obwohl die Schafe und Figuren von unterschiedlichen Schnitzern stammen, ergibt der Krippenberg ein stimmiges Gesamtbild. Über viele Jahre hatte der Oberwiesenthaler Bäckermeister Schuffenhauer die Stücke zusammengetragen und daraus seinen Krippenberg gestaltet. Bis 1940 wurde die Krippe jedes Jahr in der Weihnachtszeit im Ladengeschäft der Bäckerei gezeigt.

Der örtlichen Tradition entsprechend, hat der Oberwiesenthaler Bäcker dabei auf eine Mechanisierung verzichtet. Durch die ausdrucksstarken Figuren und die kräftigen, leuchtenden Farben wirkt das Geschehen trotzdem ausgesprochen lebendig. Dazu tragen auch Naturmaterialien wie das sogenannte Puzzele-Moos bei, das den Weidegrund für die vielen Schafe darstellt.

Im Zuge der Neugestaltung des Krippenberges 2014 durch Eckart Holler wurde auch die nicht mehr vorhandene Kulisse von der Malerin Monique Einenkel neu geschaffen.


Krippenecke mit Stall
Erzgebirgischer Weihnachtsberg, der Josef als Bergmann darstellt. Foto: Simon Speer

Krippenecke mit Stall

Am oberen Ende des Berges thront eine Kaserne, Bergbau- und Jagdszenen prägen die Darstellung, auch Zwerge kann man entdecken. Was auf den ersten Blick wie ein reiner Heimatberg aussieht, ist beim genaueren Hinsehen ein früher Versuch, die Geburt Christi ins Erzgebirge zu holen. Denn am Fuße des Berges befindet sind auf der rechten Seite ein Stall. Unter einem Strohdach steht Maria. Neben ihr kniet Josef und wiegt – angetrieben von einem Holzuhrwerk – die Krippe.

Die Figuren sind wenig kunstvoll gestaltet und haben deutliche Altersspuren. An Josef, der als Bergmann dargestellt ist, zeigt sich aber sehr eindrücklich die Verschmelzung von Heimat- und Bergbautradition mit dem christlichen Glauben. Heimatberge gelten als Vorläufer der Weihnachtsberge. Biblische Darstellungen gab es erst ab ca. 1870.


Reuter-Berg
»Reuter-Berg« im Depot Pohl-Ströher. Foto: Daniel Speer
Reuter-Berg
»Reuter-Berg« im Depot Pohl-Ströher. Foto: Daniel Speer

Der Reuter-Berg

Als Eberhard Reuter in den 1950er Jahren seine Frau heiratet, zieht er von Kühberg ins wenige Kilometer entfernte Buchholz. Es ist nicht nur ein Bund von Mann und Frau, sondern auch eine Zusammenfügung von zwei ganz unterschiedlichen Weihnachtsbergen. Aus der Reuter-Familie bringt Eberhard einen biblischen Weihnachtsberg mit in die Ehe. Seine Frau, eine geborene Köhler, besitzt ein mechanisches Bergwerk. Das frisch gebackene Ehepaar führt beide Teile zu einem Weihnachtsberg zusammen. „Ehre sei Gott in der Höhe“ steht über dem gemeinsamen Werk der Reuters.

Die Erhebungen des Erzgebirges schließen jetzt direkt an die vom Oberwiesenthaler Carl Hertelt gemalte Hügellandschaft Palästinas an. Tatsächlich sind die beiden Orte Kühberg und Buchholz im oberen Erzgebirge auf einer Seehöhe mit dem knapp 800 Meter hoch gelegenen Bethlehem.

Immer am 23. Dezember wird der Berg nun in Buchholz aufgebaut und bleibt bis Lichtmess am 2. Februar stehen. Die beweglichen Szenen werden über verschiedene Transmissionen, Hebel, Bänder, Seile und Schnüre angesteuert. Der 2,90 Meter breite Berg besitzt einen Elektromotor sowie eine Tag- und Nachtschaltung. Ein Glas mit Salzwasser und zwei Nägel reichen aus, damit es hell und dunkel wird.

Beim Wiederaufbau 2012 durch Eckart Holler wird dieses Element weggelassen. Auch auf den Blasebalg, der den Hirten die Trompete blasen lässt, verzichtet der Restaurator. Sonst entspricht alles dem Zustand Ende der 1950er Jahre.


"Weihnachtsschau" vom 29.11.2024 bis 26.01.2025: Freitag, Samstag und Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet, zusätzlich 25.-30.12.2023 täglich geöffnet. Heiligabend, Silvester und Neujahr geschlossen.

 

Die Eintrittspreise sind auf der Website des Museums zu finden.

 

Depot Pohl-Ströher

Emil-Werner-Weg 96

09423 Gelenau

 

www.lopesa.de

E-Mail: info@lopesa.de

Telefon: 037297/609985


Museum für bergmännische Volkskunst

Museum für bergmännische Volkskunst Schneeberg

Das Museum für bergmännische Volkskunst in Schneeberg zeigt nach eigenen Angaben „die größte und geschlossenste museale Sammlung von mechanischen Heimat- und Weihnachtsbergen in der ständigen Ausstellung". Darüber hinaus wird eine Vielzahl an Buckelbergwerken, Schachtmodellen, Pyramiden, bergmännischen Lichtträgern, Miniaturschnitzereien und weiteren Exponaten des bergmännischen und weihnachtlichen Brauchtums ausgestellt.


Passions- und Weihnachtsberg Schneeberg
Anbetung der Könige. Szene aus dem Passions- und Weihnachtsberg Schneeberg. Foto: Daniel Speer

Passions- und Weihnachtsberg Schneeberg

Mit seinen über 10 Metern Länge ist der Passions- und Weihnachtsberg zweifellos das Hauptwerk des Schneeberger Bergvereins und einer der größten erhaltenen Weihnachtsberge überhaupt. Bis zur Fertigstellung im Jahr 1926 haben die mehrheitlich im benachbarten Lößnitz beheimateten Schnitzer fast 30 Jahre gebraucht. Zwischenzeitlich erreichte der Berg eine maximale Größe von 72 Quadratmetern.

 

Holz, Eisen, Draht, Moos und Pappe – für ihren im orientalischen Stil gestalteten mechanischen Berg kombinierten die versierten Bastler eine Vielzahl an Materialien. Ebenso vielfältig sind auch die szenischen Darstellungen. Der Berg zeigt die Ereignisse von der Geburt, über die Kreuzigung bis zur Auferstehung Christi. Neben klassischen Weihnachtsmotiven wie der Verkündigung durch die Hirten oder der Anbetung der Heiligen drei Könige sind auch die Wunder Jesu, die Bergpredigt oder das letzte Abendmahl zu sehen.

 

Als Vorlage für den Berg diente vor allem die von Julius Schnorr von Carolsfeld gestaltete „Bibel in Bildern“. Von 1851 bis 1860 schuf der sächsische Maler in einer Reihe von 240 Holzstichen eine umfangreiche Illustration zum Alten und Neuen Testament. Seine Bilderbibel entwickelte eine Wirkung, die weit über nationale und Konfessionsgrenzen hinausreichte. In Deutschland prägte sie die Bibelfrömmigkeit ganzer Generationen und fand ihren Ausdruck auch in verschiedenen erzgebirgischen Weihnachtsbergen.


Cranzahler Stufenberg
Der "Cranzahler Stufenberg". Foto: Daniel Speer
Cranzahler Stufenberg
"Cranzahler Stufenberg" (Geburtsszene). Foto: Daniel Speer

Der Cranzahler Stufenberg

Sie bohren, hämmern, kurbeln, schieben: 20 Männer bei der Arbeit. Ganz in schwarz sind die einfachen Bergleute dargestellt. Der Betrachter blickt mitten in die beiden übereinander liegenden Stollen hinein. Es fühlt sich an, als würde man der Stadt ins Herz schauen. Dass die Mechanik alles in Bewegung bringt, verstärkt diesen Eindruck noch.

 

Über dem Bergwerk erhebt sich die pyramidenförmig aufgebaute Stadt. Verteilt auf sieben Ebenen finden sich zahlreiche Figuren, die als Lichtträger stolz vor den Bürgerhäusern stehen. Der Bergbau war die Grundlage für den Wohlstand der Region. „Alles kommt vom Bergwerk her“ – dieses geflügelte Wort scheint auch gut zu diesem Weihnachtsberg zu passen. Und doch geht es um mehr. Am linken Rand des 2,65 Meter breiten Eckberges ist die Geburt Christi dargestellt. Es ist eine kleine Krippe abseits der emporstrebenden Stadt. So ähnlich war es schon damals vor 2000 Jahren.

 

Nicht weit entfernt von der Geburtsszene befindet sich die große Stadtkirche. Im Gegensatz zu den bunt bemalten Häusern ist die Kirche dunkel wie das Gestein, das unter ihr aus dem Berg gehauen wird. Eine prächtig geschmückte Bergparade hat sich in Bewegung gesetzt. Das Laufband des Weihnachtsberges befördert die in Trachten gekleideten Bergleute hinein in das hell erleuchtete Gotteshaus. Jeder Bergmann wartete sehnsüchtig auf das Klopfzeichen des Steigers, mit dem er die Kumpel zur Mettenschicht vorzeitig aus dem Schacht herausklopfte. Dann wussten alle: Jetzt ist Weihnachten, jetzt gehen wir zur Krippe, Glück auf!

 

Der Cranzahler Stufenberg gilt als einer der ältesten erhaltenen erzgebirgischen Weihnachtsberge. Er wurde vermutlich im frühen 19. Jahrhundert in Sehma angefertigt und gelangte 1860 in den Besitz des Modellbauers Karl Nestler im benachbarten Cranzahl. Wie die meisten dieser ersten Weihnachtsberge wurde er in einer Zimmerecke aufgebaut.

 

Die enge Verbindung zwischen christlichem Glauben und Bergbau ist für das protestantisch geprägte Erzgebirge charakteristisch. Beim Cranzahler Stufenberg verschmelzen ein Bergwerksmodell, eine Stadtkulisse und eine Krippendarstellung zu einem Weihnachtsberg. Dass die Erzgebirger dabei auch Elemente aus anderen Traditionen übernommen haben, kann man z.B. an der Häuserkulisse sehen, die für den Krippenbau im benachbarten Böhmen typisch war.


Krüger-Bethlehem
"Krüger-Bethlehem", Jesu Geburt. Foto: Daniel Speer
Krüger-Bethlehem
"Krüger-Bethlehem", das letzte Abendmahl. Foto: Daniel Speer
Krüger-Bethlehem
"Krüger-Bethlehem", Jesu Kreuzigung. Foto: Daniel Speer

Krüger-Bethlehem

Was macht man als nächstes, wenn man eine Familie gegründet hat, mit dem eigenen Handwerksbetrieb den Schritt in die Selbstständigkeit gegangen ist und gerade mal Mitte zwanzig ist? Richtig, man baut einen Weihnachtsberg! Das jedenfalls hat der Schneeberger Tischlermeister Hermann Krüger (1811-1893) getan. Und damit war er einer der Ersten überhaupt. Das „Krüger-Bethlehem“ gilt als ältester erhaltener Krippenberg des sächsischen Erzgebirges. Claus Leichsenring, ein Experte für erzgebirgische Volkskunst, konnte anhand von Zeitungsinseraten nachweisen, dass das Werk von Hermann Krüger außerdem zu den ersten öffentlich ausgestellten Krippenbergen der ganzen Region zählt. Die Bauzeit des Berges wird in die Jahre 1835 bis 1838 datiert, danach erfolgten immer wieder Erweiterungen.

 

Das Krüger-Bethlehem beeindruckt nicht nur durch seine Länge von 10 Metern, sondern auch mit über 600 geschnitzten Figuren in insgesamt 58 Szenen. In orientalischer Gestaltung hat Krüger das Leben von Jesus Christus von der Verkündigung an Maria bis zur Himmelfahrt Christi dargestellt. Als Vorlage diente ihm das mit lithografierten Bildern versehene Buch „Jesus Christus oder das Leben des Herrn“ von Ludwig Würkert. Der ebenfalls aus Sachsen stammende evangelische Pfarrer, Schriftsteller und Revolutionär war ein Zeitgenosse Krügers. Bilderbibeln wurden bei der Gestaltung von Weihnachtsbergen gern als Vorlagen verwendet.     

 

 

Jedes Jahr im Advent wurde ein Teil der Tischlerwerkstatt ausgeräumt und der Weihnachtsberg aufgebaut. Für die Krügers war das eine Familienangelegenheit. Die Kinder holten Moos, Reisig und Sträucher aus dem Wald und die Mutter kassierte ein kleines Eintrittsgeld, um die Kosten für Öl und Heizung zu decken. Bevor die Krügers ihren Berg mit kleinen Textschildern ergänzt hatten, zeigte und erklärte alles der älteste Sohn Hermann. Nach dem Tod des Vaters übernahm Sohn Karl August die Verantwortung für den Weihnachtsberg bis zu dessen Tod im Jahr 1903. Als der Berg 1938 dem Museum für bergmännische Volkskunst zur Verfügung gestellt wurde, war alles schon lange in Kisten verpackt. Der Berg blieb damit Krügers Heimatstadt erhalten und bekam einen Platz in der Dauerausstellung. 


 

Öffnungszeiten und Eintrittspreise des Museums für bergmännische Volkskunst in Schneeberg sind der Website des Museums zu entnehmen.  

 

Museum für bergmännische Volkskunst

Obere Zobelgasse 1

08289 Schneeberg

 

www.museum-schneeberg.de

Tel: 03772/22446


Erzgebirgisches Spielzeugmuseum Seiffen

Erzgebirgisches Spielzeugmuseum Seiffen

Dem Besucher werden auf drei Etagen Tausende Exponate der erzgebirgischen Spielwaren- und Weihnachtstradition präsentiert und durch sachkundige Hintergrundinformationen erläutert.

 

Hauptstraße 73

09548 Kurort Seiffen

 

www.spielzeugmuseum-seiffen.de


Museum für Sächsische Volkskunst

Foto: Simon Speer
Foto: Simon Speer

Museum für Sächsische Volkskunst

Im »Jägerhof« in Dresden werden – neben vielen weiteren Exponaten sächsischer Volkskunst – mehrere erzgebirgische Weihnachtsberge und Krippen gezeigt. Zudem ist ein mechanisches Figurentheater von Elias Augst zu bestaunen, das sieben Szenen aus der Leidensgeschichte Christi – vom Abendmal bis zur Auferstehung – darstellt.

 

Die Öffnungszeiten und Eintrittspreise sind der Website des Museums zu entnehmen.

 

Museum für Sächsische Volkskunst mit Puppentheatersammlung

Jägerhof

Köpckestraße 1

01097 Dresden

 

https://volkskunst.skd.museum

E-Mail: besucherservice@skd.museum

Telefon: 0351/49142000

 


Lohgerber-, Stadt- und Kreismuseum Dippoldiswalde

Heimatberg von Rolf Steinbach

Lohgerber Museum Dippoldiswalde

Die Weihnachtsausstellung (30.11.2024 bis 09.02.2025) des Lohgerbermuseums Dippoldiswalde zeigt erzgebirgische Volkskunst und Kunsthandwerk. Dazu gehören neben den Traditionsfiguren wie Räuchermann, Nussknacker, Engel und Bergmann auch Schwibbögen, Pyramiden und Krippen.  

 

Die Öffnungszeiten und Eintrittspreise sind der Website des Museums zu entnehmen.  

 

Lohgerber Museum & Galerie Dippoldiswalde 

Freiberger Straße 18

01744 Dippoldiswalde

 

www.museen-dippoldiswalde.de


Freilicht-Weihnachtsberg Schwarzenberg

Heimatberg von Rolf Steinbach

Freilicht-Weihnachtsberg Schwarzenberg

Alljährlich verwandelt sich die Bahnhofstraße in Schwarzenberg vom ersten Adventssonnabend bis zum Ende der Winterferien in einen überdimensionalen Weihnachtsberg. Unterhalb des Totensteins zeigen lebensgroße Holzfiguren erzgebirgstypische Szenen: Neben Klöpplerin, Bergmann, Schmied und Nachtwächter ist beispielsweise auch ein Schlittenfahrer zu sehen.

 

Ab 1963 wurde das Ensemble in ca. 10.000 Arbeitsstunden errichtet und über die Jahre kontinuierlich vergrößert. Trotz des Standortes im Freien befinden sich die Figuren in einem guten Zustand. Dies ist dem Einsatz des örtlichen Schnitzvereins in Zusammenarbeit mit der Stadt Schwarzenberg zu verdanken. Einige Figurengruppen werden sogar durch mechanische Antriebe zum Leben erweckt.

 

Der Freilicht-Weihnachtsberg hat selbst keinen unmittelbaren Bezug zur biblischen Weihnachtsgeschichte. Aber der Weg entlang der Figuren führt den Besucher direkt zur sogenannten »Krauß-Pyramide«. Die 7 Meter hohe Ortspyramide wurde 1934 auf Initiative des Schwarzenberger Fabrikanten Friedrich Emil Krauß erbaut. Die Pyramidenfiguren wurden von Paul Lang geschnitzt. Das Gestell und die Flügel der Pyramide sind komplett aus Metall gefertigt.

Vier der fünf Ebenen sind der biblischen Weihnachtsgeschichte gewidmet: jeweils eine Ebene für die heilige Familie, die Weisen aus dem Morgenland, die Hirten und die Engel. Auf einer weiteren Ebene befinden sich vier Bergleute, welche das Weihnachtsgeschehen in Bezug zur Bergstadt Schwarzenberg setzen.

 


ATELIER COLOR Chemnitz

Krippen-Bastelbogen von Kurt Völtzke aus Chemnitz
© ATELIER COLOR

Papierkrippe: Bastelbogen aus Chemnitz

Krippendarstellungen aus Papier waren ursprünglich eine preiswerte und platzsparende Alternative zu geschnitzten Weihnachtskrippen und -bergen. Vor allem im 19. Jahrhundert boten Verlage große und farbenfrohe Krippenbögen an. Mittlerweile sind viele dieser Papierkrippen zu wertvollen Sammlerstücken geworden. 

 

Der Chemnitzer Designer Kurt Völtzke hat - anknüpfend an die Tradition der Papierkrippen - 2018 einen Krippen-Bastelbogen zeitgemäß illustriert. Diese Papierkrippe ist in der Advents- und Weihnachtszeit 2018 in verschiedenen Ausstellungen (z.B. Jakobikirche Chemnitz, Museum für Sächsische Volkskunst Dresden) zu sehen. Nach vorheriger Vereinbarung können Sie die fertige Krippe auch direkt beim Erfinder des Bastelbogens besichtigen - und dem Illustrator im Atelier sogar bei der Arbeit zuschauen. 

 

ATELIER COLOR Bastelbogen-Verlag

Untere Hauptstraße 212

09228 Chemnitz OT Wittgensdorf

 

E-Mail: info@atelier-color.de 

Tel.: 037200/81887

 

Weitere Informationen zum Bastelbogen finden Sie auf der Internetseite des Herstellers.


Landschloss Pirna-Zuschendorf

Weihnachtsberg im Landschloss Pirna-Zuschendorf
Weihnachtsberg im Landschloss Pirna-Zuschendorf

Weihnachtsausstellung im Landschloss Pirna-Zuschendorf

Die nächste Ausstellung "Weihnachten im Landschloss" findet vom 27.11. bis zum 15.12.2024 im Landschloss Pirna-Zuschendorf statt. Diese Weihnachtsausstellung steht unter dem Titel "Himmlischer Rauch – Weihnachtliches aus Thüringen und dem Erzgebirge".

 

Weitere Informationen zur Ausstellung sowie die Öffnungszeiten und Eintrittspreise sind der Website des Landschlosses zu entnehmen.

 

Landschloss Pirna-Zuschendorf

Am Landschloss 6

01796 Pirna 


Cranzahl

Lebensgroße Weihnachtskrippe in Cranzahl
Lebensgroße Weihnachtskrippe in Cranzahl

Weihnachtsberg und lebensgroße Krippe in Cranzahl

Eine Schicht aus Schnee bedeckt den ganzen Weihnachtsberg. Kinder bauen Schneemänner oder rodeln den Hang hinunter. Der Weihnachtsmarkt mit seinen Ständen und das Gewimmel von insgesamt rund 90 kleinen Püppchen bestimmt die Szenerie. Im Hintergrund rahmen die Kirche, die große Eisenbahnbrücke und die Wohnhäuser den Weihnachtsberg. Dargestellt ist Cranzahl. Gleich neben dem Weihnachtsbaum in der Mitte des Marktplatzes finden sich Maria, Josef und das Jesuskind, dazu die Hirten mit einigen Schafen sowie die heiligen drei Könige: Die Geburt des Christkindes mitten im Erzgebirge unserer Zeit. Winterliches Weiß und buntes Treiben – bei all den Eindrücken kann man die kleine Krippe fast übersehen.

 

Das dachte sich auch Christina Lorenz vom Familien- und Seniorenzentrum Cranzahl: „Mir war es wichtig, mit Kleinkindern an einer lebensgroßen Krippe zu stehen: Das Jesuskind mal streicheln können, einfach mal neben der Maria im Heu sitzen oder auf das Licht des großen Josef sehen.“ So entstanden in den Jahren 2009 und 2010 Maria, Josef und das Jesuskind in Lebensgröße, dazu ein Kalb und zwei Schäfchen. Die Figuren wurden von zwei Sehmataler Frauen im Rahmen einer Maßnahme der Arbeitsagentur gefertigt.

 

Die lebensgroße Krippe steht im gleichen Raum wie der winterliche Weihnachtsberg. Durch die großen Fenster der ehemaligen Werkstatträume ist alles gut zu sehen. Wie die lebensgroßen Figuren haben auch die kleinen Püppchen ihren Ursprung im Familien- und Seniorenzentrum: Die Grundkörper wurden dort hergestellt und später von Vereinsmitgliedern eingekleidet. Jede Figur ist ein Einzelstück und trägt die individuelle Handschrift ihrer Designerin.

 

Weihnachtsberg und Krippe sind in der Advents- und Weihnachtszeit aufgebaut. Die Besichtigung ist jederzeit durch die Fenster möglich.

 

Dorfstraße 35

09465 Sehmatal-Cranzahl 


Museum Werdau

© Stadt- und Dampfmaschinenmuseum Werdau
© Stadt- und Dampfmaschinenmuseum Werdau

Werdauer Krippenweg

Bethlehem liegt in Werdau. Immer vom 1. Advent bis Ende Januar des Folgejahres wird die biblische Weihnachtsgeschichte kurzerhand in die sächsische Kleinstadt verlagert. Der Krippenweg umfasst 10 Stationen und ist Teil der jährlichen Weihnachtsausstellung des Stadt- und Dampfmaschinenmuseums Werdau. Norbert Kühnel und Hans Wunsch aus Lindau fertigten die Weihnachtskrippe im Auftrag des Museums. Sieben Jahre dauerte die Umsetzung des Krippenweges.

 

Als Schauplatz dienen historische Gebäude aus Werdau bzw. der näheren Umgebung. Jedes einzelne Gebäude ist ein Kunstwerk für sich. Die Geburt Christi ist in einem Laubenganghaus in der Burgstraße dargestellt. Die Hirten kommen zur Anbetung des Jesuskindes in einen Hinterhof am Werdauer Markt und die Heiligen Drei Könige erscheinen in der Webergasse 20. So ist die Geburt Christi Teil des städtischen Lebens.

 

In der Ausstellung gibt es zu jeder Station einen kleinen Begleittext. Passend zum Projekt ist die Weihnachtsgeschichte „Bethlehem in Werdau“ entstanden, welche von Frank Reinhold und Michael Kellner in die „werdsche Straßensprache“ übersetzt wurde. Die Broschüre ist für 3 Euro im Museum erhältlich.

 

Die nächste Weihnachtsausstellung ist vom 01.12.2024 bis zum 19.01.2025 zu sehen.


© Stadt- und Dampfmaschinenmuseum Werdau
© Stadt- und Dampfmaschinenmuseum Werdau

In der diesjährigen Ausstellung zeigt das Museum auch den Großrückerswalder Weihnachtsberg. Dieser erzgebirgische Weihnachtsberg im Maßstab: 1:50 wurde 1978/79 vom gebürtigen Werdauer Gotthelf Hofmann aus Backnang angefertigt. Ursprünglich stand der Weihnachtsberg mit dem Motiv der Wehrkirche von Großrückerswalde im „Erzgebirgischen Heimatmuseum“ in den Räumen des Sandelschen Museums in Kirchberg an der Jagst (Baden-Württemberg).

 

Stadt- und Dampfmaschinenmuseum Werdau

Holzstraße 2

08412 Werdau

 

www.museum-werdau.de / www.musem-werdau.de/krippenweg.htm

E-Mail: MuseumWerdau@t-online.de

Telefon: 03761/75031


Heimatmuseum Falkenstein

Krippenberg im Heimatmuseum Falkenstein

Im Falkensteiner Heimatmuseum ist ein an vielen Stellen beweglicher Krippenberg im orientalischen Stil ausgestellt. Er wurde in den Jahren 1904 bis 1914 von Louis Bley erbaut. Dargestellt sind zahlreiche Szenen aus dem Leben Jesu Christi von der Geburt bis zur Kreuzigung.

 

Dieser Krippenberg ist ein Beispiel für die Verbreitung der erzgebirgischen Weihnachtsberge in angrenzende Regionen. Louis Bley wurde nämlich von Adolf Büttner inspiriert und angeleitet, welcher um 1900 von Lößnitz im Erzgebirge nach Falkenstein im Vogtland zog. Lößnitz hatte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem Zentrum der Krippenschnitzerei entwickelt, allen voran durch den 1879 gegründeten "Lößnitzer Bergverein".

 

Die Öffnungszeiten und Eintrittspreise sind der Website des Museums zu entnehmen. Das Heimatmuseum wird vom Falkensteiner Heimat- und Museumsverein e.V. betreut.

 

Heimatmuseum der Stadt Falkenstein/Vogtl.

Schloßplatz 1

08223 Falkenstein

 

www.museum-falkenstein.de

Tel: 03745/759785


EZV Hormersdorf

Foto: EZV Hormersdorf
Foto: EZV Hormersdorf

Orientalischer Pahner-Weihnachtsberg in Hormersdorf

Groß und prächtig erhebt sich der Palast aus der orientalisch gestalteten Landschaft. Es ist der Amtssitz von König Herodes und die erste Station des Pahner-Weihnachtsberges. Im Innern des herrschaftlichen Gebäudes mit der goldenen Kuppel sieht man einen nachdenklichen König. Was bedeutet die Nachricht der weitgereisten Sterndeuter für ihn? Auf die Geburt eines Königssohns ist Herodes nicht vorbereitet. Während der König grübelnd in seinem Palast bleibt, zieht die kleine Karawane mit den drei Männern, ihren Kamelen und den Geschenken von Jerusalem weiter Richtung Bethlehem. So erzählt es die biblische Geschichte im 2. Kapitel des Matthäusevangeliums und genauso hat es Erich Pahner auf seinem Weihnachtsberg auch dargestellt.

 

Pahner war Bergarbeiter und Geschäftsmann im erzgebirgischen Oelsnitz. Anfang der 1920er Jahre beendete er nach sechs- bis siebenjähriger Tüftelei die Arbeit an seinem Weihnachtsberg. Alle vom Erbauer vorgesehenen Funktionen sind heute wieder intakt: zahlreiche Lämpchen leuchten und das Jordanwasser plätschert. Der Berg mit seinen insgesamt 10 Stationen befindet sich nach der Rekonstruktion durch den Erzgebirgszweigverein Hormersdorf im Mai 2015 in einem sehr guten Zustand.

 

Im Gegensatz zum königlichen Prunkbau ist der Stall mit Maria, Josef und dem Kind schlicht und unscheinbar gestaltet. Würde man hier den Retter der Welt suchen? „Niemand hätte von der Geburt des Jesuskindes etwas erfahren, wenn Gott nicht seinen Boten geschickt hätte“, kommentierte Erich Pahner selbst seinen Weihnachtsberg. Diese Botschaft wollte der Bergarbeiter weitersagen. Schließlich war es schon vor 2000 Jahren so, dass Menschen von nah und fern zur Krippe gekommen sind, um das Königskind anzubeten.

 

Der Pahner-Weihnachtsberg ist in der Hormersdofer Heimatstube zu sehen: jeden 1. Sonntag im Monat, 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr und nach Voranmeldung.

 

Heimatstube Erzgebirgszweigverein Hormersdorf

Auerbacher Str. 5

08297 Zwönitz OT Hormersdorf

 

Telefon: 03721/23481 (Regine Seifert, Vereinsvorsitzende)


Berg- und Schnitzverein Beierfeld e.V.

Berg- und Schnitzverein Beierfeld e.V.

Im Jahr 1930 gründeten fünf junge Männer den Berg- und Schnitzverein Beierfeld. Von Anfang an widmete sich der Verein der Tradition der erzgebirgischen Weihnachtsberge. So entstanden im Verlauf der Jahre verschiedene Berge.

 

Ab 1960 begannen die Mitglieder dann mit der Umsetzungen einer alten Idee: Ein Heimatberg, der den Ort um 1890 möglichst realistisch darstellt. Bereits drei Jahre später wurde dieser Heimatberg erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Und bis heute wird an ihm gearbeitet.

 

Jeden Donnerstag ab 18 Uhr treffen sich die Mitglieder im Vereinsheim. Gäste sind in dieser Zeit immer herzlich willkommen.

 

Pestalozzistraße 10

08344 Grünhain-Beierfeld

 

www.schnitzen-beierfeld.de

E-Mail: info@schnitzen-beierfeld.de


Kirche Falkenstein

Foto: Joachim Forkel
Foto: Joachim Forkel

Die Falkensteiner Weihnachtskrippe – ein Gemeinschaftswerk

Wenn die Figuren jedes Jahr Ende November vom Turmboden der Falkensteiner Kirche heruntergeholt werden, ist es immer ein fröhliches Wiedersehen. Sie sind lebensgroß, gekleidet wie echte Menschen und mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Maria, Josef und das Jesuskind – die Figuren haben ihren Platz nicht nur an Weihnachten im Altarraum der Kirche. Sie gehören einfach zur Gemeinde, ja zur Stadt dazu. 

 

Als der damalige Pfarrer Helfried Gneuß und seine Frau die Idee zu dieser Krippe haben, ahnen sie noch nicht, wie viele Menschen sich an der Umsetzung beteiligen werden. Zuerst sagt die Falkensteiner Schnitzgruppe ihre Unterstützung zu. Um eine Krippe dieser Größe zu bauen, waren aber noch mehr Fähigkeiten gefragt. So wird in mehrjähriger Arbeit Holz geschnitten, gehobelt, verleimt, gepresst, gedrechselt, mit Kettensäge, Bildhauerklüpfel und Eisen bearbeitet und am Ende bemalt. Metallrohre werden zersägt, gebogen und zu Gestellen zusammengeschweißt. Mithilfe von Dämmwolle und Klebeband werden Körper daraus geformt. Die Kleidung der Figuren schneidert die Pfarrersfrau selbst. Der ortsansässige Kürschnermeister stattet die Schafe mit echtem Fell aus. Ein Blumenladen sponsert zwei Palmen und frisches Stroh für den Stall liefert alljährlich ein Bauer aus dem Nachbardorf.

 

Die Krippe ist ein Gemeinschaftswerk. Nach der ersten Etappe 1998 machen die Schnitzer begeistert weiter. Immerhin fehlen noch wichtige Personen der biblischen Weihnachtsgeschichte. So kommen in den Folgejahren noch die Heiligen Drei Könige, die Hirten und ein Engel hinzu. Zuletzt findet 2014 ein kleines Schaf direkt vor dem Jesuskind seinen Platz. Über dem Stall leuchtet ein weißer Herrnhuter Adventsstern, der allen Besuchern den Weg zur Krippe zeigt.

 

Die Krippe ist vom 1. Advent bis zum 2. Februar in der Kirche „Zum Heiligen Kreuz“ in Falkenstein zu sehen.

 

Kirche Zum Heiligen Kreuz

Am Markt 1

08223 Falkenstein

 

Ev.-Luth. Kirchgemeinde Falkenstein-Grünbach

www.elukifa.de

Ansprechpartner für Besichtigungen der Krippe: Andreas Rößler

Telefon: 03745/7598770 


Krippen- und Pyramidenweg Weißbach

Flachfigurenkrippe des Heimatvereins Weißbach, Foto: Daniel Speer
Flachfigurenkrippe des Heimatvereins Weißbach, Foto: Daniel Speer
Das Adventshaus ist die letzte Station des Krippen- und Pyramidenwegs Weißbach. Foto: Daniel Speer
Das Adventshaus ist die letzte Station des Krippen- und Pyramidenwegs Weißbach. Foto: Daniel Speer

Krippen- und Pyramidenweg Weißbach

Sie kommen aus Böhmen, Portugal, Israel und natürlich aus dem Erzgebirge, sind historisch oder jüngeren Ursprungs, traditionell gestaltet oder abstrakt-modern. Die Vielfalt der Krippen und Pyramiden drückt sich auch in den ganz unterschiedlichen Materialien aus: klassisch aus Holz geschnitzt, mit Massefiguren bestückt, aus Keramik, Kork, Beton oder als Häkelarbeit.

 

Die Initiatoren des örtlichen Heimatvereins freuen sich, dass seit dem Beginn 2015 zahlreiche neue Stationen dazugekommen sind. „Viele Weißbacher Familien machen mit und zeigen ihre Krippen.“ Inzwischen sind es 54 Stationen, die über das ganze Dorf verteilt sind. Die Weihnachtstraditionen verbinden die nicht mal 1500 Menschen in dem Ortsteil der Gemeinde Amtsberg.

 

Die knapp 10 Kilometer lange Tour startet mitten im Ort an der Schauanlage „Mini-Weißbach“. Ausgangspunkt ist die Flachfigurenkrippe des Heimatvereins. Per Knopfdruck ertönt ein Kirchenlied und die biblische Weihnachtsgeschichte.

 

Das Adventshaus als letzte Station fügt sich gut in die historischen Miniaturgebäude des langgezogenen Straßendorfes ein. Es ist die Nachbildung eines traditionsreichen Tischadventskalenders, der auch heute noch neu aufgelegt wird. Jeden Tag um 16:30 Uhr wird eines der 28 Fenster geöffnet, beginnend immer am 1. Advent. Erzählt wird die Geschichte der Geburt Jesu Christi. Hinter den Fenstern verbergen sich auch einige Pyramiden. Dem Gedanken des Weihnachtslieds „Wie soll ich dich empfangen“ folgend, regt das Adventshaus dazu an, jenseits aller Traditionen seine persönliche Antwort auf die Geburt des Gottessohnes zu finden. Wie unterschiedlich diese ausfallen kann, zeigt der Krippen- und Pyramidenweg sehr anschaulich.

 

Die Krippen und Pyramiden sind vom 1. Advent bis zum 7. Januar zu sehen. Auf der Internetseite des Heimatvereins Weißbach sowie an der Flachfigurenkrippe in „Mini-Weißbach“ finden die Besucher ein Infoblatt mit allen Stationen einschließlich Übersichtskarte. Für die Besichtigung der Ausstellungsstücke müssen keine Gebäude betreten werden.

 

Amtsberg OT Weißbach

Start- und Endpunkt: Schauanlage Mini-Weißbach, gegenüber Hauptstraße 49

09439 Amtsberg


St. Katharinenkirche Buchholz - Krippenhaus und Krippenberg

St. Katharinenkirche Buchholz - Krippenhaus und Krippenberg

Die St. Katharinenkirche im Stadtteil Buchholz kann mit dem Krippenhaus und dem Krippenberg gleich zwei sehenswerte Weihnachtskrippen aufweisen.

 

Das bereits 1934 geschaffene Krippenhaus befindet sich in der Stützmauer des Kirchplatzes an der St. Katharinenkirche. Das Krippenhaus „lädt den Betrachter ein, das Wunder der Menschwerdung Gottes zu bedenken“, wie die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Annaberg-Buchholz auf ihrer Website schreibt. Die Türen des Krippenhauses werden alljährlich nach der Christvesper am Heiligen Abend (24. Dezember) geöffnet und zum Ende der Weihnachtszeit an Mariä Lichtmess (2. Februar) wieder geschlossen.

 

In der St. Katharinenkirche ist während der Advents- und Weihnachtszeit der Krippenberg zu bestaunen. Er kann nach den Gottesdiensten oder nach vorheriger Anmeldung beim Pfarramt besichtigt werden. Der Krippenberg, der vom Königswalder Schnitzer Friedhelm Schelter gestaltet wurde, verbindet die biblische Weihnachtsgeschichte mit einer Ansicht des Buchholzer Stadtteils. Zudem referenzieren die Figuren der Weihnachtsgeschichte auf bekannte Buchholzer Bürger und Vertreter des traditionellen Buchholzer Handwerk- und Industrieschaffens. Der Krippenberg wurde 2013 begonnen und konnte im Jahr 2021 fertiggestellt werden.

 

St. Katharinenkirche Buchholz

09456 Annaberg-Buchholz

 

Ev.-Luth. Kirchgemeinde Annaberg-Buchholz

www.kirche-annaberg-buchholz.de 


Weihnachts- und Heimatberg Mülsen St. Niclas

Weihnachts- und Heimatberg Mülsen St. Niclas

Bereits 1913 wurde in Mülsen der "Verein für Weihnachtskunst" gegründet, der vereinfachend bald "Bergverein" genannt wurde - in Referenz auf den mechanischen Weihnachtsberg des Vereins. Bis heute begeistert der orientalische Weihnachtsberg - der 1950/51 auch auf einer Weihnachtsausstellung in Dresden gezeigt wurde - große und kleine Besucher.  Mit vielen beweglichen Details werden neben der biblischen Weihnachtsgeschichte auch weitere Ereignisse aus dem Leben Jesu dargestellt, z.B. Sturmstillung, Abendmahl und Kreuzigung.

 

Außerdem verfügt der Verein über einen 60 m² großen mechanischen Heimatberg, der das typische Dorfleben im Wechsel der Jahreszeiten zeigt. Dieser - zur Weihnachtsausstellung 1953/54 erstmals präsentierte - Heimatberg wird von den Vereinsmitgliedern nicht nur gehegt und gepflegt, sondern auch erweitert; zur letzten Ausstellung 2022/2023 ist der Gasthof "Amorsaal" als neue Attraktion hinzugekommen.

 

Verein für erzgebirgische Weihnachtskunst Schnitzen und Klöppeln e.V. 

St. Niclaser Hauptstraße 66

08132 Mülsen

 

www.schnitzverein-niclas.de


Weihnachtsberg Zwönitz - Fam. Günnel

Foto: Familie Günnel
Foto: Familie Günnel

Weihnachtsberg von Familie Günnel in Zwönitz

Der Weg nach Bethlehem führt bis hinauf unters Dach, hinein in die Bodenkammer von Stephan Günnel. Nach Bethlehem mussten sie alle: Maria und Josef, der in seiner Schreinerwerkstatt in Nazareth den Hobel schwingt. Die prächtig gekleideten Weisen aus dem Morgenland mit ihren Kamelen samt Gefolge. Und die Hirten, denen der herabschwebenden Engelchor auf dem nahegelegenen Feld von der Geburt des Gottessohns berichtet. Sie alle treffen sich in einer Bodenkammer in Zwönitz, das sich stolz Bergstadt nennt.

 

Der 2,4 m² große biblische Weihnachtsberg ist auffallend lebendig: Angetrieben von nur einem Elektromotor, setzen Riemen, Rädchen und Gestänge leise klackernd alles in Bewegung. Auch Lämpchen leuchten auf und Töne erklingen. Die Figuren des im orientalischen Stil gestalteten Berges sind aus Holz geschnitzt oder aus Masse geformt.

 

Seit 1948 ist der Berg im Besitz der Familie Günnel. Vater Klaus hatte ihn für 100 Mark gekauft und sich in schwierigen Zeiten einen Kindheitstraum erfüllt. Anfangs wurde er nur zu bestimmten Zeiten aufgebaut und war den Rest des Jahres in Kisten verpackt. Sohn Stephan war als Kind bei jeder Ausstellung dabei. „Bei einem Ausfall des Berges musste ich immer meinen Vater holen.“, erzählt er. Über 40 Jahre hat der Weihnachtsberg jetzt schon seinen festen Platz in der Bodenkammer. Ausfälle gibt es auch heute noch ab und zu, aber schon längst repariert Stephan Günnel alles selbst. „Die alte Technik begeistert und Tradition muss erhalten werden.“

Familie Stephan Günnel

Goethestr. 13

08297 Zwönitz

Tel.: 037754/59420


Borstendorfer Weihnachtsberg

Foto: Grünhainichener Heimatverein e. V.
Foto: Grünhainichener Heimatverein e. V.
Foto: Grünhainichener Heimatverein e. V.
Foto: Grünhainichener Heimatverein e. V.
Foto: Grünhainichener Heimatverein e. V.
Foto: Grünhainichener Heimatverein e. V.

Borstendorfer Weihnachtsberg

Mit dem Borstendorfer Outdoor-Weihnachtsberg haben die Mitglieder des Grünhainichener Heimatvereins gemeinsam mit vielen Helfern im wahrsten Sinne des Wortes etwas Großes geleistet. Alleine in die Figuren wurden über 300 Stunden ehrenamtliche Arbeit investiert. Für die Fundamente waren Baggerarbeiten erforderlich und sogar Stromleitungen mussten verlegt werden, damit die verschiedenen Szenen im Dunkeln angestrahlt werden können. Dazu erzählt auf Knopfdruck eine Stimme die biblische Weihnachtsgeschichte. "Wir wollen die Weihnachtsgeschichte wieder in den Fokus rücken, denn heutzutage kennen sie viele gar nicht mehr richtig", betont Stefanie Zickmantel vom Grünhainichener Heimatverein. 

 

Auf der Internetseite des Grünhainichener Heimatvereins ist zu lesen: "Schaut am besten wenn es dunkelt vorbei, so könnt ihr euch auch an der wechselnden Beleuchtung während der hörbaren Weihnachtsgeschichte erfreuen. Gern freuen wir uns über eine Spende zur Erhaltung und für die Gestaltung des umliegenden Areals." Der Outdoor-Weihnachtsberg befindet sich vor der Schule in Borstendorf, der ausgewiesene Parkplatz befindet sich neben der Schule.

 

Der Borstendorfer Weihnachtsberg ist vom 1. Dezember 2024 (1. Advent) bis zum 2. Februar 2025 für alle Besucher geöffnet.

 

Grünhainichener Heimatverein e. V.

www.gruenhainichener-heimatverein.de


Wiesenthaler K3

Wiesenthaler K3 – Weihnachtskrippen im Museum für Wintersport und Stadtgeschichte Oberwiesenthal

Im Museum wird neben dem Wintersport auch die Stadtgeschichte gezeigt. Dazu gehören die Oberwiesenthaler Weihnachtskrippen, die sich durch einen eigenen Stil auszeichnen. Weihnachtsberge sind bis heute im gesamten sächsischen Erzgebirge verbreitet, aber klar abgrenzbare regionale Besonderheiten gibt es sonst kaum. 


Ullmann-Krippe
»Ullmann-Krippe«, Foto: Wiesenthaler K3

Ullmann-Krippe

„Die Krippe soll das Zentrum sein!“ Diesen Grundsatz der Oberwiesenthaler Krippenbauer beherzigt auch Friedrich Gustav Ullmann (1873-1947), als er ab 1912 seinen Weihnachtsberg gestaltet. Auf einer Fläche von 15 Quadratmetern finden sich 128 Figuren – aus Lindenholz geschnitzt und von Ullmann selbst bemalt. Die ganze Komposition ist auf die Geburt Jesu ausgerichtet. Entsprechend den strengen Grundsätzen des örtlichen Krippenvereins verzichtet Ullmann auf jede Mechanisierung. Und trotzdem zeigt sich im ganzen Weihnachtsberg die Bewegung von Mensch und Tier hin zur Krippe. „Der Berg war sein Lebenswerk“, sagt Sohn Herbert Ullmann. Die Leinwand, ebenfalls im orientalischen Stil gestaltet, wird in den 1920er Jahren von Sohn Alfred Ullmann ergänzt.

 

Im Werk Friedrich Gustav Ullmanns erkennt man auch die Spuren von zwei anderen Oberwiesenthaler Persönlichkeiten. Als Ullmann mit seiner Arbeit beginnt, ist der Schnitzer und Dekorationsmaler Carl Hertelt längst ein weit über den Ort hinaus bekannter Meister im Krippenbau. Seine Figuren sind enorm ausdrucksstark und kommen durch die hervorragend abgestimmte Farbgebung besonders zur Geltung. Für die örtliche Krippenschnitzerei ist Hertelt stilprägend.

 

Den Oberwiesenthaler Krippenbauern geht es dabei immer um eine enge Orientierung an der biblischen Weihnachtsgeschichte. Prägend ist hier Ortspfarrer Emil Böhme durch sein über 40jähriges Wirken. „Mittelpunkt ist der Stall mit dem Christkind in der Krippe, Maria und Joseph und den anbetenden Hirten. Der Zug der Weisen kommt in der Ferne von Jerusalem her, auf dem Hirtenfeld rechts vom Beschauer die Verkündigung des Engels an die Hirten bei den Hürden. Hirten eilen dann zur Krippe vom Felde und aus der Stadt.“ So beschreibt Pfarrer Böhme seine Vorstellung von einem Weihnachtsberg und fast genau so hat es Friedrich Gustav Ullmann umgesetzt.

 

Hertelt und Böhme sind Gründungsmitglieder des 1894 ins Leben gerufenen Krippenvereins Wiesenthal. Mit sieben Männern gestartet, steigt die Mitgliederzahl innerhalb weniger Jahre auf über 100 an, von denen allerdings nur ein Teil Schnitzer sind. Von Anfang an gibt es klare Regeln, wie ein Weihnachtsberg auszusehen hat. Die Entwicklung des spezifischen Oberwiesenthaler Stils wird dadurch entscheidend begünstigt. 


Hertelt-Krippe
»Hertelt-Krippe«, Foto: Wiesenthaler K3

Hertelt-Krippe

Man sieht ihnen das Alter nicht an. Über 150 Jahre haben sie jetzt schon auf dem Buckel. Den frischen Gesamteindruck verdanken die Krippenfiguren ihrer besonderen Farbigkeit. Um 1870 gestaltet der Oberwiesenthaler Malermeister und Schnitzer Carl Hertelt (1837-1921) diese Krippe aus Pappe.

 

Krippen aus Papier und Pappe finden über Böhmen und Mähren ihren Weg ins sächsische Erzgebirge. Nicht alle Haushalte können sich geschnitzte Figuren leisten. Da sind von Verlagen gedruckte Krippenbögen eine preiswerte Alternative. Die Hertelt-Krippe ist jedoch ein Unikat, alles ist handbemalt.

 

Das künstlerische Talent von Carl Hertelt fällt schon früh auf. Mit 12 Jahren malt er einen bekannten Christuskopf und andere biblische Motive. Hertelt macht seine Leidenschaft zum Beruf und wird Maler. Seine Ausbildung erhält er auf der böhmischen Seite des Erzgebirges im knapp 20 Kilometer von Oberwiesenthal entfernten Schlackenwerth (Ostrov). Als Maler gestaltet er u.a. Deckengemälde in großen Sälen und Kirchen des oberen Erzgebirges. Die Figuren aus Pappe im Oberwiesenthaler Museum zählen zu seinen frühen Arbeiten im Bereich der Weihnachtskrippen.

 

Bekannt wird Carl Hertelt vor allem als Krippenschnitzer. Auch bei den Werken aus Holz wendet er spezielle Maltechniken an, die den Figuren eine besondere Leuchtkraft verleihen. Mit seinem feinen Gespür für Gestik und Haltung schnitzt Hertelt Figuren von außerordentlicher Qualität. Genau nimmt es der Krippenbauer auch mit den historischen Bezügen. Hertelt hält sich nicht nur treu an die biblische Weihnachtsgeschichte, er besorgt sich auch Fotografien von der Gegend um Bethlehem und lässt sich von Ortskundigen beraten. So sind Werke von Carl Hertelt in jeder Hinsicht Originale.

 

Als Betrachter findet man sich mitten im Geschehen wieder. Alles wirkt lebendig. Mit seinem Stil prägt Carl Hertelt die örtliche Krippenschnitzerei und auch die Mächtigen sind begeistert. Bis in die Königshäuser in Dresden und Amsterdam schaffen es die Krippen von Carl Hertelt.

 

Doch der Meister bleibt stets bodenständig. Eine Postkarte zeigt ihn, 70 Jahre alt, bei seinem Schaffen. Im Arbeitskittel und mit Ballonmütze auf dem Kopf sitzt er nachdenklich an der Werkbank. Der buschige Schnurrbart prägt das Gesicht. In der Hand hält er das fast vollendete Werkstück: ein Kamel mit einem der drei Weisen. Mit nur zwei Worten beschreibt sich Hertelt auf der Grußkarte aus Oberwiesenthal: „Christ“ und „Schnitzer“. Carl Hertelt weiß zeitlebens, wer er ist.


Informationen zu den Öffnungszeiten und Eintrittspreisen findet man auf der Website des Museums.

 

"Wiesenthaler K3"
Karlsbader Straße 3
09484 Kurort Oberwiesenthal

Telefon: 037348 / 1550-50
E-Mail: info@oberwiesenthal.de


Hauskrippenberg Elke Möller

Foto: Elke Möller
Foto: Elke Möller
Foto: Elke Möller
Foto: Elke Möller

Hauskrippenberg von Elke Möller

Es ist gar nicht so einfach, den Anfang von Elke Möllers Weihnachtsberg zu datieren. Das erste Haus gestaltet sie 1995, aber die Geschichte beginnt viel früher. Schon in ihrer Kindheit träumt sie von einem eigenen erzgebirgischen Weihnachtsberg: „Lebendig, mit vielen Möglichkeiten, Figuren und Tiere zu stellen und damit die Weihnachtsgeschichte zu erzählen.“ So kennt sie es aus ihrem Heimatort Hartenstein. Und so soll auch ihr Berg einmal sein.

 

Als sie Jahre später tatsächlich mit dem Bau ihrer eigenen Hauskrippe beginnt, orientiert sich Elke Möller stark an ihrer Heimat. Als Vorlage für das erste Gebäude, der Herberge, dient ihr ein Bergmannshaus im benachbarten Schneeberg. Es war das Huthaus, der zentrale Versammlungsraum der Bergleute. Der Grubenaufseher, auch Hutmann genannt, hielt vor der Einfahrt in die Grube einen kleinen Gottesdienst ab. So war das Huthaus immer auch ein Gebetshaus für die Bergleute.

 

Aber das Erzgebirge ist nicht der einzige Bezugspunkt bei der Gestaltung des Krippenberges. Die prächtige Bergkulisse im Hintergrund ist eine Aufnahme ihres Mannes Andreas Möller aus einem Südtirol-Urlaub. Die Botanik stammt überwiegend aus Lappland. Ein buntes Sammelsurium sind auch die Figuren. Neben Klöppelfrau, Bergmann, Kurrentesängern, den erzgebirgischen Berühmtheiten Karl Stülpner und Anton Günther gibt es auch Figuren aus Südtirol. Sie alle hat Elke Möller unter die Protagonisten der biblischen Berichte gestellt: Vom Propheten, der die Geburt voraussagt, bis zur Flucht nach Ägypten hat sie alle wichtigen Figuren der Weihnachtsgeschichte auf ihrem Berg versammelt. „Heimatliche Figuren mischen sich in das Geschehen und bringen das Heilsgeschehen Gottes zu mir, zu uns“, sagt Elke Möller.

 

In einer Szene sieht man Maria auf einem Stein rasten. Der Weg ist mühsam. Sie hat sich hingesetzt, um auszuruhen. Recht unscheinbar wirkt das Wegekreuz im Hintergrund, deutet aber doch unmissverständlich den Leidensweg Christi an. „ER kommt zu uns“ – diese Botschaft möchte Elke Möller mit ihrem Weihnachtsberg erzählen, von der Krippe bis zum Kreuz.

 

Die von Elke Möller gefertigten Teile sind auf der Krippenbauschule Bamberg, in ihrer Werkstatt in Jena, in der väterlichen Werkstatt in Hartenstein und zuletzt im Offenen Atelier Kloster Volkenroda entstanden. Der Stall bzw. die Ruine ist als einziges Gebäude nicht aus ihrer Hand, sondern die Meisterkrippe von Alois Egger, die er 1999 auf der Krippenbauschule Innsbruck fertigte.

 

Der Hauskrippenberg ist privat und kann zwischen 1. Advent und 2. Februar nach Absprache bei Elke Möller zu Hause besichtigt werden.

 

Zudem ist ein Krippenweg durch das Kloster Volkenroda zu bestaunen: "Hinter ausgewählten beleuchteten Fenstern werden sehr verschiedene Krippen die Weihnachtsbotschaft erzählen. Stimmungsvoll - für jedermann zu jederzeit - am schönsten in der Dämmerung. Bewusst sind jedes Jahr andere Darstellungen ausgewählt, die sehr unterschiedlich sind von ihrer Herkunft, dem Alter und Material. Sie sollen stimmig mit dem jeweiligen Gebäudefenster auf ihre Betrachter wirken. Ein Gang entlang dem Kloster-Krippenweg lädt ein zu stiller Betrachtung, zum Entdecken und Freuen."

 

In diesem Jahr ist der Krippenweg vom 01.12.2023 bis zum 06.01.2024 unter dem Motto "Weihnachten in der DDR" gestaltet: "Die Weihnachtsbotschaft der Bibel bereitete den Funktionären der DDR Unbehagen und Kopfzerbrechen. Doch alle Versuche sozialistischer Propaganda dieses Fest umzudeuten, scheitern: Weihnachten war nicht aus den Herzen der Menschen zu vertreiben. Daran erinnert in verschiedenen Facetten dieser besondere Krippenweg." 

 

 

Elke Möller

Kloster Volkenroda, Siedlung 12

99998 Körner (OT Volkenroda)

 

www.krippenwerkstatt-kloster-volkenroda.de

E-Mail: elke.moeller@kloster-volkenroda.de

Tel.: 0151 / 15267891


Der mechanische Weihnachtsberg aus Neuwürschnitz

Foto: Museum Europäischer Kulturen, Berlin
Foto: Museum Europäischer Kulturen, Berlin
Foto: Museum Europäischer Kulturen, Berlin
Foto: Museum Europäischer Kulturen, Berlin
Foto: Museum Europäischer Kulturen, Berlin
Foto: Museum Europäischer Kulturen, Berlin

Der mechanische Weihnachtsberg aus Neuwürschnitz (im Museum Europäischer Kulturen in Berlin)

„Mein Weihnachtsberg, Max Vogel“ – diese handschriftliche Notiz hat er selbst auf dem Schwarzweißfoto hinterlassen. Das Bild von 1930 zeigt den Weihnachtsberg des Neuwürschnitzer Malermeisters Max Vogel. Es ist eine von lediglich zwei erhaltenen Originalaufnahmen.

 

Bereits 1885 hatte Vogel, damals gerade einmal 18 Jahre alt, mit dem Bau seines Weihnachtsberges begonnen. Im Haus in der Teichstraße des kleinen Ortes am Nordrand des Erzgebirges hatte Vogel einen kaum drei mal drei Meter großen Raum für sein Vorhaben. Trotzdem wurde der Weihnachtsberg der größte im Dorf und Anziehungspunkt für viele Nachbarn und Besucher. Erbaut im orientalischen Stil mit mechanischen Elementen und insgesamt ca. 300 Figuren war Vogel mit seinem Berg im Trend der damaligen Zeit. Er schnitzte selbst, verwendete aber auch Figuren von Lößnitzer Schnitzern und aus dem für den Krippenbau bekannten Gebiet um Grulich im Adlergebirge. Neben der biblischen Weihnachtsgeschichte integrierte Vogel, ein tiefgläubiger Mann, auch Szenen aus Passion und Auferstehung Jesu in seinen Berg.

 

Eine Besonderheit war das filigran gedrechselte Pyramidenensemble: Bestehend aus drei Türmen mit zwei Etagen und zwei weiteren flankierenden Drehtürmchen verweist die imposante Tempelpyramide auf das „Himmlische Jerusalem“, wie es in der Offenbarung des Johannes (Die Bibel, Offenbarung 21,2) prachtvoll beschrieben wird. Neben Engeln sind auf der Pyramide auch die zwölf Apostel sowie zahlreiche Bürger der himmlischen Stadt dargestellt. Durch die gegenläufige Drehbewegung der Figuren wirkt die Szenerie besonders lebendig und vermittelt einen Vorgeschmack auf das Leben in Gottes Herrlichkeit wie es sich Max Vogel vorstellte.

 

„Mein Weihnachtberg“ – diese Bezeichnung könnte auch von Karl-Heinz Fischer stammen. Eher zufällig stößt der Berliner Orchestermusiker 1986 auf den Neuwürschnitzer Weihnachtsberg. Eigentlich ist er in der sächsischen Heimat auf der Suche nach einer Geige für seinen Sohn. Fischer liest das Inserat von Volkmar und Andreas Vogel, die aus Platzgründen einen Käufer für den Weihnachtsberg ihres Großvaters suchen. Staatliche Museen, denen der Berg zuvor angeboten wurde, waren an einem Ankauf nicht interessiert.

 

Karl-Heinz Fischer aber hat Interesse. In Neuwürschnitz steht Fischer vor zahlreichen Kisten mit Figuren, Gebäudeteilen, Brettern und Mechanik. Seit 1940, als der Berg zuletzt aufgestellt wurde, lagert alles unter dem Dach. Es gibt keinerlei Dokumentation und niemanden mehr, der den Berg aufgebaut und in Funktion gesehen hatte. Erhalten sind nur ein altes Inhaltsverzeichnis, einige Kartonbeschriftungen und zwei Originalfotos. Karl-Heinz Fischer, der Musiker war und kein Handwerker, zweifelte. Würde er es schaffen, den Weihnachtsberg aus den Fragmenten zu rekonstruieren? Ausgewiesene Experten wie Christian Kobel, der in Brünlos den Weihnachtsberg seines Großvaters weiterführt, halten das Vorhaben für unmöglich. Nach über 40 Jahren auf dem Dachboden war der Berg in einem desolaten Zustand. Fischer sagt trotzdem Ja und kauft für die beachtliche Summe von 30.000 DDR-Mark die Überreste des Weihnachtsbergs von Max Vogel. Was ihn zu dieser mutigen Entscheidung bewogen hat, kann er selbst nicht so genau sagen.

 

1987 zieht der Vogel’sche Weihnachtsberg in die Hauptstadt um. „Jetzt geht der Reichtum aus Neuwürschnitz fort“, kommentiert eine alte Nachbarin die Abholung des Berges. Fischer, der mit seiner Frau und den beiden Kindern in einer Dreiraumwohnung in Berlin-Marzahn wohnt, räumt dafür das Schlafzimmer aus. Der Weihnachtsberg wird fortan zum Familienprojekt der Fischers. Gemeinsam machen sie sich ans Werk und beginnen mit Bestandsaufnahme und Vorrestaurierung. Aber nach zwei Jahren heißt es schon wieder: Kisten packen. Im Juni 1989 verlässt die Familie nach bewilligtem Ausreiseantrag die DDR und zieht nach Nordrhein-Westfalen. Im Gepäck: der Neuwürschnitzer Weihnachtsberg. Es ist ein Neuanfang, für Fischer und für seinen Berg.

 

Nach den noch in Berlin begonnenen Vorarbeiten stehen die folgenden Jahre im Zeichen von Restauration und Rekonstruktion. Unterbau und Mechanik müssen komplett neu hergestellt, die Landschaft neu konzipiert werden. Vorbild beim Wiederaufbau sind die Weihnachtsberge im Schneeberger Museum für bergmännische Volkskunst. Vieles macht er selbst und muss sich die erforderlichen handwerklichen Fähigkeiten dafür erst aneignen. Ein 16 Meter langes Hintergrundbild lässt Fischer von einem Maler aus dem Ruhrgebiet anfertigen. Der Musiker ist sehr darauf bedacht, die ursprüngliche Gestaltung zu rekonstruieren und Max Vogels Handschrift zu erhalten. Vier fehlende Szenen aus der Passions- und Auferstehungsgeschichte Jesu gibt Fischer extra beim Lößnitzer Schnitzer Johannes Strobelt in Auftrag. Altes und Neues soll eine Einheit bilden. Und alle helfen mit: Ehefrau Maritta unterstützt bei der Landschaftsgestaltung, Tochter Peggy bemalt Figuren und Häuser und Sohn René tüftelt in einer eigens dafür angemieteten Garage an der Mechanik und den Landschaftsplatten.

 

Das Mammutprojekt gelingt: Nach fünfjähriger Rekonstruktion, mehr als 11.000 Arbeitsstunden und über 50 Jahre nach der letzten Ausstellung in Neuwürschnitz ist der Weihnachtsberg 1992 im Rathaus der Stadt Marl im nördlichen Ruhrgebiet zu sehen. Durch den Wiederaufbau ist der Berg gewachsen: Mit seinen jetzt 28 Szenen auf 15 m² ist er deutlich größer als im Haus von Max Vogel in Neuwürschnitz. Verpackt umfasst der Berg insgesamt 60 Kubikmeter. Für den Aufbau benötigt Fischer beinahe drei Wochen. Trotz der transportablen Konstruktion wird nach den ersten Ausstellungen klar, dass der Weihnachtsberg einen festen Ort benötigt.

  

So macht sich Fischer auf die Suche nach einem Museum. Ihm ist wichtig, dass der Weihnachtsberg öffentlich zugänglich ist. Anders als die Enkel von Max Vogel in der DDR, wird Karl-Heinz Fischer fündig: allerdings nicht in Sachsen, sondern in Berlin. 1999 kauft ihn die Vorgängerinstitution des Museum Europäischer Kulturen, in dem der Berg einen Platz in der Dauerausstellung bekommt. Per Computer können die Besucher zudem die einzelnen Szenen in Filmausschnitten mit den entsprechenden Bibelstellen nachverfolgen. Das hätte wohl auch Max Vogel gefallen.

Eine ausführliche Beschreibung des Weihnachtsberges und seiner Geschichte ist dem Buch "Ein mechanischer Weihnachtsberg aus dem Erzgebirge" zu entnehmen, welches 2015 im Verlag der Kunst Dresden erschienen ist.

 

Museum Europäischer Kulturen

Arnimallee 25

14195 Berlin-Dahlem

 

www.smb.museum/mek

Tel.: 030 / 266424242