Hauskrippenberg von Elke Möller
Es ist gar nicht so einfach, den Anfang von Elke Möllers Weihnachtsberg zu datieren. Das erste Haus gestaltet sie 1995, aber die Geschichte beginnt viel früher. Schon in ihrer Kindheit träumt sie von einem eigenen erzgebirgischen Weihnachtsberg: „Lebendig, mit vielen Möglichkeiten, Figuren und Tiere zu stellen und damit die Weihnachtsgeschichte zu erzählen.“ So kennt sie es aus ihrem Heimatort Hartenstein. Und so soll auch ihr Berg einmal sein.
Als sie Jahre später tatsächlich mit dem Bau ihrer eigenen Hauskrippe beginnt, orientiert sich Elke Möller stark an ihrer Heimat. Als Vorlage für das erste Gebäude, der Herberge, dient ihr ein Bergmannshaus im benachbarten Schneeberg. Es war das Huthaus, der zentrale Versammlungsraum der Bergleute. Der Grubenaufseher, auch Hutmann genannt, hielt vor der Einfahrt in die Grube einen kleinen Gottesdienst ab. So war das Huthaus immer auch ein Gebetshaus für die Bergleute.
Aber das Erzgebirge ist nicht der einzige Bezugspunkt bei der Gestaltung des Krippenberges. Die prächtige Bergkulisse im Hintergrund ist eine Aufnahme ihres Mannes Andreas Möller aus einem Südtirol-Urlaub. Die Botanik stammt überwiegend aus Lappland. Ein buntes Sammelsurium sind auch die Figuren. Neben Klöppelfrau, Bergmann, Kurrentesängern, den erzgebirgischen Berühmtheiten Karl Stülpner und Anton Günther gibt es auch Figuren aus Südtirol. Sie alle hat Elke Möller unter die Protagonisten der biblischen Berichte gestellt: Vom Propheten, der die Geburt voraussagt, bis zur Flucht nach Ägypten hat sie alle wichtigen Figuren der Weihnachtsgeschichte auf ihrem Berg versammelt. „Heimatliche Figuren mischen sich in das Geschehen und bringen das Heilsgeschehen Gottes zu mir, zu uns“, sagt Elke Möller.
In einer Szene sieht man Maria auf einem Stein rasten. Der Weg ist mühsam. Sie hat sich hingesetzt, um auszuruhen. Recht unscheinbar wirkt das Wegekreuz im Hintergrund, deutet aber doch unmissverständlich den Leidensweg Christi an. „ER kommt zu uns“ – diese Botschaft möchte Elke Möller mit ihrem Weihnachtsberg erzählen, von der Krippe bis zum Kreuz.
Die von Elke Möller gefertigten Teile sind auf der Krippenbauschule Bamberg, in ihrer Werkstatt in Jena, in der väterlichen Werkstatt in Hartenstein und zuletzt im Offenen Atelier Kloster Volkenroda entstanden. Der Stall bzw. die Ruine ist als einziges Gebäude nicht aus ihrer Hand, sondern die Meisterkrippe von Alois Egger, die er 1999 auf der Krippenbauschule Innsbruck fertigte.
Der Hauskrippenberg ist privat und kann zwischen 1. Advent und 2. Februar nach Absprache bei Elke Möller zu Hause besichtigt werden.
Zudem ist ein Krippenweg durch das Kloster Volkenroda zu bestaunen: "Hinter ausgewählten beleuchteten Fenstern werden sehr verschiedene Krippen die Weihnachtsbotschaft erzählen. Stimmungsvoll - für jedermann zu jederzeit - am schönsten in der Dämmerung. Bewusst sind jedes Jahr andere Darstellungen ausgewählt, die sehr unterschiedlich sind von ihrer Herkunft, dem Alter und Material. Sie sollen stimmig mit dem jeweiligen Gebäudefenster auf ihre Betrachter wirken. Ein Gang entlang dem Kloster-Krippenweg lädt ein zu stiller Betrachtung, zum Entdecken und Freuen."
In diesem Jahr ist der Krippenweg vom 01.12.2023 bis zum 06.01.2024 unter dem Motto "Weihnachten in der DDR" gestaltet: "Die Weihnachtsbotschaft der Bibel bereitete den Funktionären der DDR Unbehagen und Kopfzerbrechen. Doch alle Versuche sozialistischer Propaganda dieses Fest umzudeuten, scheitern: Weihnachten war nicht aus den Herzen der Menschen zu vertreiben. Daran erinnert in verschiedenen Facetten dieser besondere Krippenweg."
Elke Möller
Kloster Volkenroda, Siedlung 12
99998 Körner (OT Volkenroda)
www.krippenwerkstatt-kloster-volkenroda.de
E-Mail: elke.moeller@kloster-volkenroda.de
Tel.: 0151 / 15267891